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Neue Herausforderungen - Hoher Besuch

von Testhrus

Es war bereits eine Woche her, seit Ginny wieder in der Schule war. Harry war gerade in der Küche und trank etwas Wasser, als Bilbo die Küche betrat.

„Sir Harry?“, fragte er. „Sie werden im Salon erwartet. Sie haben einen Gast. Er sagte, es sei wichtig und dringend.“

„Wer ist es denn?“, wollte Harry wissen.

„Finka, Sir Harry.“

Das hörte sich für Harry gar nicht nach einem Menschen an. Neugierig ging er den Flur entlang und sah in den Salon. Er entdeckte einen Elfen, der sich gerade Fawkes besah. Der große Vogel sah interessiert auf den Elfen und tirilierte immer mal wieder. Fast schien es so, als ob sich die beiden unterhalten würden.

„Sie wollten mich sprechen?“, fragte Harry den Elfen.

Dieser drehte sich herum und sah Harry für eine Sekunde lang an. „Ja, Sir. Ich komme mit einer sehr wichtigen Angelegenheit zu Ihnen.“

„Setzen Sie sich“, sagte Harry. Zwar hatte er schon viele Elfen gesehen, aber die meisten hatte nur Lumpen um gehabt. Seine Elfen hatten Arbeitskleidung an, aber dieser Elf sah so aus, als ob er immer in diesem Anzug herumlaufen würde. Er strahlte ein Selbstbewusstsein aus, das Harry imponierte. Er setzte sich gegenüber des Elfen hin und fragte weiter. „Was ist denn so dringend, Mr Finka.“

„Nur Finka, Mr Potter. Wir Elfen unterscheiden nicht in der Anrede.“ Harry nickte. „Es geht um einen speziellen Nachlass von Mr Elber. Er hatte uns Zeit seines Leben Zugang zu einem speziellen Verlies gewährt. Ich möchte Sie nun bitten, uns dasselbe zu gewähren.“ Harry staunte. Er hob seine Augenbrauen.

„Was befindet sich in diesem Verlies? Von welchem sprechen wir überhaupt?“

Noch bevor der Elf antworten konnte, fiel Harry der Drache aus Gringotts ein, dem er indirekt zur Flucht verholfen hatte. Jetzt wusste er, dass er kein richtiger Drachenhüter war. Der Drache hatte sich ihn nur ausgesucht, damit er Gringotts endlich verlassen konnte. Richtig, hörte Harry daraufhin in seinem Geist.

Finka antwortete: „Was sich im Verlies befindet, kann ich Ihnen nicht sagen. Ich möchte aber betonen, dass es für uns Elfen sehr wichtig ist. Es gehört uns und wir haben ein Recht darauf.“

Harry kam das komisch vor. „Warum gerade in Gringotts?“

„Dieses Verlies ist der sicherste Ort auf der gesamten Welt. Es gibt keinen, der sicherer ist.“

Harry überlegte eine Weile. Dann sagte er: „Ich tu mir schwer, Ihnen …“

„Nicht nur mir“, wurde Harry unterbrochen. „Allen Elfen.“

„… tu mir schwer, allen Elfen Zugang zu etwas zu gewähren, von dem ich nicht weiß, welche Auswirkungen es hat oder haben wird.“

„Ich darf Ihnen darüber nichts sagen“, sagte Finka. Er legte Harry ein Schriftstück vor und darauf eine Feder.

Harry erkannte den Typ. „Diese schreibt mit meinem Blut?“, fragte er.

„Ja“, antwortete der Elf. „Das ist wichtig, da Sie damit dem Vertrag eine dauerhafte und feste Bindung bekräftigen. Es ist so etwas, wie ein unbrechbarer Schwur.“

Harry nahm das Schriftstück an sich und las es sich genau durch. Mit seiner Unterschrift gab er allen Elfen dauerhaft Zugang zu diesem Verlies. Dieser Vertrag umging sogar die Beschränkung der Kobolde, denn normalerweise musste man seinen Elfen durch einen Eintrag in einer Liste Zugang zu seinen Verliesen erteilen. Erst dadurch wurde es ihnen ermöglicht, diese zu besuchen und direkt hinein zu apparieren.

„Ich möchte nochmals die Wichtigkeit unterstreichen“, fing Finka an. „Es ist sehr wichtig.“

Harry nickte. „Geben Sie mir etwas Zeit. Ich werde mich zurückziehen und darüber nachdenken.“ Er stand auf, nahm das Schriftstück und die Feder mit und verließ den Raum.

In seinem Zimmer legte er beide vor die Kommode. Dann verschwand er nach Gringotts. Kurz darauf kam ein Kobold auf ihn zu und fragte ihn, was er für ihn tun könnte.

„Einmal ganz nach unten, bitte“, meinte Harry.



Der Kobold nickte und nach einer längeren Fahrt mit der Lore kamen sie unten an. Harry folgte dem Kobold durch das Labyrinth und kam wieder in demselben runden Raum an, in dem er schon einmal gestanden hatte. Er sah sich kurz um und steuerte dann das Verlies Nummer eins an.

„Sie werden kein Glück haben, Mister Potter“, meinte der Kobold.

„Mal sehen“, meinte Harry und trat durch die Tür in den Gang. Der Kobold wartete auf Harrys Scheitern.

Harry steckte seinen Finger in das Loch neben der Tür und spürte wieder die Fixierung und danach einen kleinen Stich mit anschließender Heilung der Wunde. Dann legte er seine Hand gegen die Tür und war kurz darauf im Inneren. Er drehte sich um und war erstaunt. Das also war den Elfen derart wichtig.

Doch plötzlich überkam ihn der übermächtige Wunsch, den Raum zu verlassen. Er verließ den Raum und ging den Gang entlang. Noch bevor er die Tür zum runden Raum erreicht hatte, wusste er nicht mehr, was er gesehen hatte, hatte aber die Gewissheit, dass es keinen Schaden anrichten würde, und er den Elfen den Zutritt ruhigen Gewissens erlauben konnte.

„Und?“, wurde er von dem Kobold gefragt.

„Es hat seinen Zweck erfüllt“, meinte Harry.

Der Kobold grinste. „Also kein Glück gehabt“, meinte er.

Harry nickte und holte aus seinem Familienverlies noch etwas Geld. Zurück im Grimmauldplatz nahm Harry das Pergament und die Feder wieder mit, ging in den Salon, setzte sich und unterschrieb vor den Augen des Elfen das Dokument. Der Schmerz war genauso, wie er ihn bei Umbridge in Erinnerung hatte, aber dieses Mal machte ihm der Schmerz absolut nichts aus.

Als Harry das Dokument und die Feder übergab, meinte Finka. „Sie waren dort, nicht wahr, Mr Potter?“ Harry nickte. „Und, was sagen Sie dazu?“

„Ich weiß nicht mehr, was sich im Verlies befindet, aber bin mir der Tatsache bewusst, dass es keinen Schaden anrichten wird.“

Harry und der Leser wird nie erfahren, was sich im Inneren des Verlieses mit der Nummer Eins in Gringotts befindet. Es ist ein Geheimnis, dass nie gelüftet wird. Es gab zwar eine Andeutung, aber man wird es nie erfahren.

Finka sah Harry ungläubig an. „Derartige Sicherheitsvorkehrungen sind mir nicht bekannt.“ Dann überlegte er kurz. „Deshalb also ist Frederick das letzte Mal nur bis vor die Tür gegangen. Er hat ein paar zusätzliche Sicherungen eingebaut.“ Dann gab er Harry eine Kopie des Dokuments.

Harry fragte nach. „Wie kommt es eigentlich, dass Elfen davon nicht betroffen sind?“

„Wir apparieren direkt in die Kammer“, antwortete Finka.

Harry nickte. Daran liegt es also.

Der Elf stand auf, bedankte sich bei Harry und reichte ihm die Hand. Harry schüttelte sie und der Elf verließ den Salon.

Harry rief ihm noch nach: „Wie lange hat Ihnen Mr Elber denn schon Zugriff und Schutz gewährt?“

„Mehrere hundert Jahre“, antwortete Finka.

„Und während der Zeit, wo er böse war?“

Der Elf drehte sich um. „Der Vertrag ließ nichts anderes zu“, sagte er und ging durch die Haustür.

„Werden wir uns wieder sehen?“, fragte Harry etwas lauter.

Und durch die Tür kam ein: „Schon möglich.“

* * * * *


Kurz darauf an anderer Stelle in England an einem geheimen Ort:

In einem Zimmer vor einem Kaminfeuer standen zwei Sessel. Darin saß je eine Person. Aber es war dunkel. Daher konnte man nichts erkennen.

„Was glaubst du? Wird er es schaffen?“

„Ich weiß nicht. Wenn ich ihn richtig einschätze, wird er es zulassen, aber ich weiß nicht, welchen Preis wir dafür zahlen müssen.“

„Ja, da hast du recht. Aber zumindest ist der Fluch von uns genommen.“

Der andere nickte.

Dann ging die Tür auf und Finka trat ein.

Die beiden sahen ihn an.

„Und?“, fragte einer der der beiden.

„Unterschrieben“, sagte der Elf und hob den Vertrag in die Höhe.

Den anderen beiden Elfen in den Sesseln fiel ein Stein vom Herzen.

„Dann weiß er jetzt also um unser Geheimnis.“

„Nein“, antwortete Finka. „Er hat es wieder vergessen, als er das Verlies verlassen hat.“

„Wie das?“

„Elber muss es so eingerichtet haben.“

Die beiden Elfen in den Sesseln dachten nach. Elber war der Einzige Mensch, der um das Geheimnis der Elfen wusste. Und dieses Geheimnis starb nun mit ihm.

„Aber warum?“

Plötzlich tauchte das androgyne Wesen auf, welches auch Harry getroffen hatte.

„Es war ihm ein Anliegen“, antwortete es. „Er wollte vor seinem Tod noch aufräumen. Er hat diese Maßnahme gemacht, um euch zu schützen. Außerdem hat er euer magisches Feld gestärkt.“

Die drei Elfen sahen das Wesen an. „Wieso haben wir das nicht gespürt?“

„Weil ich es bisher verdeckt habe.“

Dann schnippte es mit den Fingern und die Elfen spürten eine Welle der Magie, welche durch sie hindurch floss. Jetzt wusste jeder Elf, dass Elber tot war und er ihnen eine Menge an Magie zur Verfügung gestellt hatte – Freiwillig.

Nicht nur, dass er ihnen das ermöglicht hatte, nein, mit seinem Tod war auch der Fluch von ihnen genommen worden, der sie an eine Familie band, bis sie weiterverkauft wurden, oder mit Schimpf und Schande verjagt worden wären. Ab jetzt waren alle Elfen frei, wenn sie es denn wollten. Niemand könnte es ihnen verbieten.

Jetzt tauchten auch im Ministerium entsprechende Schreiben auf, welche den Minister und den Leiter der Büros für Elfenangelegenheiten entsprechend in Kenntnis setzten.

Finka setzte sich auf einen kleinen Stuhl vor das Feuer und schaute hinein. „Nun wird sich für uns einiges ändern.“ Die anderen beiden nickten nur. „Über kurz oder lange werden wir eine Menge Arbeit haben. Streitereien und Schlichtungen.“

„Du“, antwortete einer der beiden Elfen. „Du hast eine Menge Arbeit.“

„Dann muss ich andere Elfen ausbilden, da wir nur zu zweit sind.“

„Wer ist denn der zweite?“

„Dabby“, sagte Finka. „Eine der beiden freien Elfen, die bei Elber angestellt waren. Sie hat sich dafür sehr interessiert.“

„Und ihr Bruder Marim?“

„Der arbeitet in der Kanzlei als Mädchen für alles.“

„Und wie viele Kunden hattest du?“

„Nur einen, der vor kurzem verstorben ist und für den ich vor kurzem eine letzte Tätigkeit durchführen musste.“

„Lass mich raten, Elber.“

„Dass darf ich weder bejahen noch verneinen.“

Die beiden Elfen nickten.

„Dann wird jetzt wohl mehr Arbeit auf dich zukommen.“

Finka nickte. „Das vermute ich auch“, sagte er und fuhr mit sich mit seiner Hand über das Gesicht.

Damit war für die drei Elfen klar, dass sich ab jetzt in ihrer Gesellschaft einiges ändern würde. Dieser Prozess dürfte sich aber über viele Jahre, wenn nicht gar Jahrzehnte erstrecken.

* * * * *


Ein paar Wochen später saß Harry gerade im Tropfenden Kessel und wartete auf einen Bewerber für die forensische Abteilung. Er würde seinem Kollegen Bescheid geben, wenn dieser auftauchte, denn Niemus hatte noch Dienst. Eigentlich hatte Harry heute frei, aber ein Bewerbungsgespräch ging vor. Außerdem hatte er momentan nichts Besonderes vor. Vor sich hatte er auf dem Tisch ein Glas Wasser stehen.

Er beobachtete die Leute dabei, wie sie das Wirtshaus betraten und wieder verließen, wie sie Tom den Wirt begrüßten und seine Bedienungen anmachten oder mit ihr flirteten. Als er die Leute so beobachtete, bemerkte er eine Frau, die aus dem oberen Stockwerk die Treppe herunter kam. Vor nicht allzu vielen Jahren hatte er selbst einmal für kurze Zeit dort gewohnt. Besser gesagt, er hatte sich dort versteckt. Die Zimmer im Kessel waren wirklich nicht die Besten.

Aus einem Impuls heraus fragte er die Frau, welche so aussah, als könnte sie sich auch besseres leisten, ob er sie auf einen Drink einladen könnte. Sie nickte und setzte sich, nachdem sie an der Theke ein Glas Feuerwhiskey bestellt hatte.

„Sagen Sie mal, warum steigen Sie hier im Kessel ab?“

„Wo soll ich denn sonst hin, wenn ich auf der Durchreise bin?“, sagte sie in einem fast akzentfreien Englisch.

„Ein anderes Hotel oder ein anderes Gasthaus vielleicht?“

Die Frau sah ihn an und fast hätte sie laut losgeprustet. „Der Scherz war gut, Mr. Aber im Ernst, was außer dem Tropfenden Kessel gibt es denn sonst noch für unsereins?“

„Keine Ahnung“, gab Harry zurück. „Sonst hätte sich Sie ja nicht gefragt.“

Die Frau sah ihn staunend an. „Dann war das kein Scherz?“ Harry schüttelte den Kopf. „In England gibt es nur den Kessel. Im Ausland sieht es etwas besser aus. Glauben Sie mir, wenn es Alternativen gäbe und die auch noch besser wären, dann wäre ich hier weg. Zeigen Sie mir ein anderes Hotel und ich ziehe sofort um.“ Sie trank ihr Glas leer und bedankte sich. Dann stand sie auf und verließ den Kessel. Als Harry ihr hinterher sah winkte sie ihm im Türrahmen stehend noch einmal freundlich zu und schloss dann die Tür.

Harry dachte nach. Er rief sich die Uhrzeit in seinen Kopf und merkte, dass der Bewerber schon eine halbe Stunde zu spät war. Kein guter Anfang für einen neuen Job.

Sein Blick fiel auf einen seiner Finger, an dem er den Ring seiner Tante trug und welcher ihm auf Wunsch die aktuelle Uhrzeit mitteilte. Sie fiel ihm dann immer ein. Zudem war der Ring unsichtbar und man spürte ihn nicht auf der Haut. So störte er nicht und man musste sich aktiv konzentrieren, damit er sichtbar wurde.

Ein Hotel für Hexen und Zauberer, dachte Harry. Das wäre es. Aber wie sollte er das bewerkstelligen? Gewiss, er hatte das entsprechende Kleingeld. Aber ein Hotel zu führen, würde ihm das liegen? Oder sollte er doch lieber Angestellte haben, die das für ihn erledigen würden? Elfen sogar?

Harry hing seinen Gedanken nach, als er unterbrochen wurde. „Und, Harry, ist der Bewerber schon dagewesen und du hast ihn abgelehnt?“

Harry wurde aus seinen Gedanken geworfen. Er spürte eine Hand auf seiner Schulter und sein Blick fuhr den Arm entlang hoch zum Gesicht der Person, deren Arm auf seiner Schulter lag. „Niemus. Du hier? Hast du nicht Dienst?“

„Du bist gut. Ich habe seit zehn Minuten Feierabend!“

Harry fiel ein, wie spät es war. Er hatte über eine halbe Stunde nachgedacht. Scheinbar war das mit dem Hotel nicht nur so ein Gedanke, ging ihm durch den Kopf.

„Nein, Niemus, er ist gar nicht aufgetaucht.“

„Das ist aber kein guter Start in einen möglichen neuen Job.“

„Vielleicht hat er kalte Füße bekommen.“

„Mag sein“, meinte Niemus. „Haken wir ihn auf der Liste ab. Wer nicht will, hat schon gehabt.“

Zusammen verließen sie den Kessel in Richtung Muggel-London.

Keine zehn Sekunden später kam ein Mann durch den Kamin und sah sich hektisch um.

„Kann ich Ihnen helfen?“, fragte eine Bedienung.

„Ja, ist Mr Potter oder Mr Selfarn noch hier?“

„Tut mir leid, die sind gerade gegangen.“ Sie zeigte auf die Tür.

Der Mann hastete zur Tür, riss diese auf und blickte sich auf der Straße um, doch er sah keinen von beiden. Enttäuscht ging er zurück und setzte sich an einen freien Tisch. Er bestellte ein Butterbier und schüttete der Bedienung sein Herz aus und erzählte ihr, warum er zu spät war.

„Versuchen Sie es am besten morgen früh um kurz nach acht im Büro. Klopfen Sie einfach, stellen sich vor und sagen Sie den beiden, warum Sie so verspätet gekommen sind.“

Der Mann nickte und trank dann den Rest des Abends an seinem Glas.

* * * * *


Am nächsten Tag klopfte es an Harrys Bürotür und nach einem „Herein!“, trat der Mann ein.

Er stellte sich kurz vor und begann dann zu erzählen. „Es tut mir leid, dass ich gestern zu spät gekommen bin. Mein zweijähriger Sohn wurde überraschend Krank und der Babysitter war damit heillos überfordert. Es tut mir leid.“

„Das ist ja schön und gut“, sagte Niemus, nachdem er und Harry sich kurz angesehen hatten. „Aber haben Sie nicht daran gedacht, uns kurz Bescheid zu geben? Per Eule oder auf anderem Wege?“

„Tut mir leid, nein“, meinte der Mann.

„Wissen Sie, es ist so“, machte Niemus weiter. „In unserem Job muss man solche Sachen eigentlich können.“ Der Mann nickte bedröppelt. „Aber da Sie hergekommen sind, werden wir das Gespräch trotzdem führen.“ Niemus holte einen Stuhl und der Mann konnte sich setzen. „Dann erzählen Sie mal ein bisschen. Was machen Sie privat? Wie stellen Sie sich die Arbeit hier vor …?“

* * * * *


Zeitgleich saß Hermine zuhause und las sich das Voynich-Buch durch. Da die Arbeitsstelle, bei der sie sich beworben hatte, noch nicht frei war sondern erst in ein paar Monaten frei sein würde und eine Einarbeitung durch die ausscheidende Kollegin unmöglich war, da diese sich strickt weigerte, musste sie sich in der Zeit mit etwas beschäftigen. In den vergangenen Tagen hatte sie bereits viel aus dem Buch erfahren. Unter anderem auch, was genau es mit diesen Verhüllzaubern zu tun hatte. Sie erinnerte sich daran zurück, wie Frederick die Schutzglocke, die über dem Schloss lag, verzaubert hatte, und wie sie selbst diesen Zauber wieder gebrochen hatte.

In dem Buch waren auch ein paar Experimente und Erklärungen zur Herkunft der Magie und wie man Magier werden konnte, bzw wie man jemandem die Magie wieder entziehen konnte. Das war zwar sehr spannend, aber nachdem Hermine das Kapitel gelesen hatte, verzauberte sie die entsprechenden Seiten und belegte sich selbst mit einem Gedächtniszauber, wie es der letzte Absatz im Buch empfahl.Es war einfach zu gefährlich zu wissen, wie man Magier zu Muggeln machen konnte oder umgekehrt. Mit diesem Wissen hätte Voldemort Mörder und andere dunkle Gestalten aus den Muggelgefängnissen für sich nutzen können. Oder er hätte Dumbledore mit solch einem Fluch belegen können, der ihm dessen gesamte Magie entnommen hätte.

Nach dieser Erfahrung und dem anschließenden Vergessen derselben spürte Hermine, dass sie erst einmal einen starken Kaffee brauchte. Anschließend setzte sie sich an ihren Tisch und schrieb einen Brief an Harry. In diesem teilte sie ihre sonstigen Erkenntnisse mit. Nachdem sie damit fertig war, wunderte sie sich, dass es so einfach klappte, denn vor nicht allzu langer Zeit konnte sie keinem vom Buchinhalt erzählen.

Da aber Frederick verstorben war, dachte sie, wäre sie nun die Hüterin dieses Buches. Und sie konnte jedem davon erzählen, dem sie es erzählen wollte. Und auf einmal wusste sie, dass Harry, selbst wenn er diesen Brief lesen würde, niemandem davon erzählen konnte. Dies schrieb sie unten dazu, faltete das Papier, steckte es in einen Umschlag und gab ihn ihrer Eule mit.

Die nächste Stunde war sie damit beschäftigt, sich darüber zu wundern und sich zu fragen, welche Zauber auf dem Buch lagen, dass er ein solches Verhalten auszulösen vermochten. Dieses Buch schien mehr Geheimnisse zu haben, als man auf den ersten Blick vermutete.

Sie schlenderte durch ihr gemütliches, mit Ron zusammen eingerichtetes Heim und sah sich um. Bei ihnen Zuhause wurde zwar gezaubert, aber nicht ständig. Da sie in der Innenstadt in einem kleinen Appartement wohnten, hatten sie elektrisches Licht, Radio und einen Fernseher. Diese und andere elektrischen Geräte hatte Hermine mit einem Schutzzauber belegt, damit diese beim Anwenden von Magie nicht kaputt gehen würde. Diesen hatte sie von Frederick, da sie ihn nach dem Magie in Konzert vor einigen Jahren danach gefragt hatte.

* * * * *


Als Harry Feierabend hatte, schlenderte er mal wieder durch London. Dieses Mal durch einen anderen Stadtteil. In seiner Abteilung lief es gerade recht gut und deshalb war er entspannt. Sein Blick fiel auf ein Gebäude, dessen Fassade schäbig aussah. Die untere Fensterreihe war mit Brettern vernagelt und darauf waren Zettel angebracht, auf denen Zu verkaufen und eine Telefonnummer stand. Harry betrachtete das Gebäude eine Weile.

Auf Höhe des dritten Stockwerks war ein Schriftzug Excelsior angebracht. Das deutete auf ein Hotel hin. Er schrieb sich die Telefonnummer von einem der Zettel ab. Demnächst wollte er dort einmal anrufen und nachfragen, wie viel denn das Hotel kosten sollte.

Er bog dann in eine dunkle Gasse ein um zu apparieren und tauchte neben dem Tropfenden Kessel wieder auf. Er ging nach innen und wurde gleich von der Kellnerin abgefangen. „Hat sich der Mann noch bei ihnen vorgestellt?“

Harry stutzte kurz und bejahte dann. Die Kellnerin war zufrieden und ging wieder ihrer Arbeit nach. Harry grüßte kurz Tom, der gerade aus der Küche kam, und ging dann durch den Hinterausgang in den Hof, wo er den Zugang zur Winkelgasse öffnete.

Er ging bei Ollivanders vorbei, an der Magischen Menagerie und der Apotheke. Er ging gerade an Gringotts vorbei, als ihm ein Kobold auffiel, der das Bankhaus verlassen hatte. Er folgte ihm ein paar Schritte bis zu einem kleinen Antiquitätenladen und betrat diesen kurz nach dem Kobold.

Hier war Harry noch nie gewesen. Er sah sich erst einmal um, bis er aus seinen Gedanken gerissen wurde, da ihn ein Kobold ansprach.

„Es ist selten, dass sich ein Mensch hierher verirrt, Mister Potter“, sprach Grook.

Harry zuckte kurz zusammen und sah den Kobold an. „Sie haben mich aber erschreckt, Mister Grook.“

„Das war nicht beabsichtigt“, meinte der Kobold. „Was kann ich für Sie tun?“

„Ich wollte Sie eigentlich fragen, woher Sie Mister Elber kennen und so gut miteinander auskommen. Es ist verwunderlich, dass sich Menschen und Kobolde so gut verstehen.“ De Kobold nickte verstehend. „Auch die Sache mit der Ausbildung ist mir unklar.“ Harry hatte Grook wieder erkannt. Er war einer der beiden Kobolde die bei Frederick Elber waren.

„Kommen Sie mit nach hinten. Ich schließe den Laden gleich, dann können wir uns unterhalten.“ Der Kobold durchquerte den Laden und drehte sein Schild um. Dann schloss er ab. Er führte Harry nach hinten. Dort standen noch mehr Sachen herum. Etwas fiel Harry besonders ins Auge. Ein paar Ringe. Er blieb stehen und betrachtete sie.

„Gefallen sie Ihnen?“, fragte Grook.

„Ja“, antwortete Harry. „Sie sind sehr schön.“

„Ich habe sie selbst hergestellt.“

„Aber für mich und meine Verlobte wohl etwas klein.“

„Kein Problem. Sie lassen sich in der Größe anpassen. Sie passen jeder Person.“

„Was würden sie kosten?“, fragte Harry.

„Einhundert Galleonen das Stück.“

„Das ist nicht gerade wenig“, antwortete Harry.

„Das sind auch keine gewöhnlichen Ringe, Mister Potter. Sie enthalten eine gewisse Menge an Magie. Diese kann vom Kunden ausgesucht werden. Oftmals wird die Möglichkeit genommen, die Gefühle des anderen in Erfahrung zu bringen, oder die Möglichkeit, sich über große Entfernungen zu unterhalten, aber auch Magie zu teilen oder den anderen zu sich holen zu können.“

„Kann man die Ringe auch selbst mit Magie belegen?“

Der Kobold hob eine Augenbraue. „Wenn Sie die notwendige Magie beherrschen?“ Darauf hin gab Grook Harry einen kleinen Messingklotz. „Versuchen Sie es.“

Harry nahm den Klotz entgegen und fragte, was er denn für einen Zauber darüber legen solle.

„Suchen Sie sich einen aus. Ich werde es dann herausfinden.“

Harry überlegte kurz und entschied sich für den Fernapparitionszauber, den er von Frederick hatte. Er schloss kurz seine Augen, der Klotz glühte kurz auf und Harry gab ihn dem Kobold zurück.

Dieser war erstaunt. „Ohne Stab?“

„Sie benutzen doch auch keinen“, antwortete Harry gelassen.

Grook ging mit dem Klotz in der Hand in einen Raum und winkte Harry hinter sich her.

Nun standen sie in einer kleinen Werkstatt, in der zwei Stühle standen. Grook setzte sich und bot Harry den anderen an. Harry bedankte sich und setze sich ebenfalls. Dann untersuchte der Kobold den Zauber, den Harry über das Metallstück gelegt hatte.

Nach mehrere Minuten meinte dieser: „Ich bin beeindruckt, Mister Potter. Sehr beeindruckt. Bringen Sie mir den Zauber bei?“

Harry überlegte kurz, nahm das Messingstück wieder an sich und entfernte den Zauber. „Diesen nicht“, meinte er, legte einen weiteren auf das Stück Metall und reichte es wieder dem Kobold. „Aber diesen hier, falls Sie ihn nicht kennen sollten.“

Der Kobold untersuchte wieder das Metall und staunte. Harry hatte dem Rohmaterial die Möglichkeit gegeben, die passenden Träger durch die Augen des anderen sehen und durch die Ohren des anderen hören zu lassen.

Die nachfolgenden zehn Minuten verbrachte Harry damit, dem Kobold den Zauber beizubringen. Das war etwas vollkommen anderes, als selbst zu lernen oder der DA etwas beizubringen. Er brachte einem Kobold einen Zauber bei, den er nicht kannte, aber von dem er wusste, wie er funktionierte.

Dann endlich hatte Grook begriffen, wie der Zauber anzuwenden war. „Danke, Mister Potter. – Wissen Sie, warum es so lange gedauert hat?“ Doch die Frage war nur rhetorisch. Er beantwortete sie gleich selbst. „Ich bin davon ausgegangen, dass Sie die bei Zauberern übliche Methode anwenden. Ich vergaß, dass Sie bei Frederick Elber waren. Erst als ich das wieder in mein Bewusstsein gerufen hatte, wurde mir klar, was und wie Sie es versuchten mir beizubringen. – Es ist eine vollkommen andere Methode des Lehrens, wenn man nur weiß, wie der Zauber funktioniert. Das ist die Methode der Kobolde und Elfen. Nicht die Methode der Hexen und Zauberer.“

Harry war erstaunt. „Haben Sie und Elber sich deshalb so gut verstanden?“

„Ja“, antwortete Grook. „Er hat mir und ich habe ihm viel beigebracht. Dadurch ist er bei den Kobolden beliebter geworden. Er war der einzige Mensch, der in unseren Reihen gerne gesehen war. – Bei Ihnen habe ich das Gefühl, dass es ebenfalls so werden würde. – Ich beginne, dasselbe bei Ihnen wie bei ihm zu fühlen.“

Harry verstand. „Danke für die Informationen.“

„Ich danke Ihnen“, sagte Grook. „Wenn Sie immer noch Interesse an den Ringen haben? Sie können sie mit Magie für neunzig Galleonen haben und ohne Magie für die Hälfte des ursprünglichen Preises.“

Harry nickte. „Danke für Ihre Zeit, Grook.“

Beide standen auf und verabschiedeten sich. Grook begleitete Harry noch nach vorne, öffnete ihm die Tür und verabschiedete ihn in das Dunkel der Nacht.

Draußen auf der Straße war es dunkel und still. Die Läden hatten bereits geschlossen und nur die Lichter der Laternen beleuchteten die Gasse. Harry sah nach oben und spürte ein laues Lüftchen, das kühler als vorher war. Einzelne Wolken zogen am Himmel vorbei. Er kehrte in den Kessel zurück, nahm sich noch ein Butterbier mit und kehrte dann über den Kamin nach Hause zurück.

Dort wurde er schon von seinen Elfen erwartet.

„Sir Harry, Sir Harry“, piepste Frodo. „Ich habe mir heute ein Eis gegönnt“, sagte er ganz aufgeregt.

„Das ist schön, Frodo“, antwortete Harry. „Und wo?“

„Bei Fortescue“, meinte Frodo. „Ich habe mir heute eine Kugel geholt.“ Harry grinste und Frodo zog wieder ab.

Jetzt endlich zuhause angekommen wollte er die Antwort von Draco später lesen und erst einmal Ginny einen Brief schreiben. In diesem erläuterte er seine Idee mit dem Hotel, ohne allzu genau ins Detail zu gehen. Er wollte nur wissen, was sie dazu meinte. Dann steckte er ihn in einen Umschlag und gab ihn Hedwig mit. Sie würde ihn zu Ginny fliegen und auf ihre Antwort warten.

Dann bereitete er noch einen weiteren an Grook vor. In ihm fragte er ihn, ob er Interesse hätte ein paar Gegenstände aus dem Verlies der Lestranges zu erwerben, da ihm die dortigen Sachen alle zu viel waren.

Er wollte dieses Verlies leeren und dann an die Bank zurückgeben.

Jetzt nahm er sich Dracos Brief vor. Draco war einverstanden und freute sich, Hogwarts wenigstens einmal im Jahr zu sehen. Vielleicht wäre es auch nicht das schlechteste, wenn er die alte Heimat sehen würde. Es könnte seinen Heilungsprozess beschleunigen.

Dann ging Harry zu Bett. Und wieder dachte er an den kleinen Harry von nebenann.

* * * * *


Der nächste Arbeitstag brachte weder etwas neues, noch etwas spannendes. Es war der gleiche Trott wie immer. Daher versuchte Harry, sich zu entspannen und abzuschalten. Er ging über einen Kamin in den Tropfenden Kessel und bestellte sich dort einen Braten. Zumindest der Teller war sauber, was man von der restlichen Einrichtung nicht gerade sagen konnte. Während seiner Mahlzeit wurde er ein paarmal durch Begrüßungen und Schulterklopfer unterbrochen. Aber das brachte der Ruhm wohl mit sich.

Nach seinem leckeren Mahl statte er noch der Winkelgasse einen Besuch ab. Er schlenderte durch sie und sah in die Schaufenster der Läden. Sein Blick fiel auf das bunte Gebäude mitten in der Gasse. Weasleys Zauberhafte Zauberscherze stand in leuchtenden Lettern auf der Reklametafel. Da könnte ich mal hallo sagen, dachte sich Harry.

Doch zuvor trat er in den kleinen Laden des Koboldes Grook ein. Da dieser gerade einen Kunden bediente, wartete Harry in höflichem Abstand und sah sich die Auslegeware an. Dann war er an der Reihe.

„Was führt Sie in meinen Laden, Mister Potter?“, wollte der Kobold wissen.

„Ein paar Fragen und eventuell ein Angebot.“

„Lassen Sie hören.“

„Kennen Sie Bellatrix Lestranges? Oder besser gesagt, kannten Sie sie?“

„Ja, Mister Potter. Der Dame habe ich das eine oder andere Stück verkauft.“

„Haben Sie Interesse, diese Stücke wieder zu erwerben und noch ein paar andere dazu?“

„Andere Stücke? Welcher Art?“

„Ich weiß nicht genau. Gehen wir zusammen nach Gringotts und schauen uns im Verlies um.“

„Sie wollen dort einbrechen und sich der Sachen habhaft werden?“

„Nein, Mr Grook. Ich will weder einbrechen, noch mir der Sachen habhaft werden. Ich will mit ihnen dort hineingehen und einen der Angestellten dort bitten, mir Zugang zu einem meiner Verlies zu verschaffen. In diesem Falle, das der Familie Lestrange.“

Grook dachte nach. Er wusste, dass die Familie Lestrange viele schöne Stücke dort lagern hatte. Und auch ein Teil der Sachen aus der Familie Black könnten dort liegen.

„Und was möchten Sie mir veräußern?“

„Alles, was ich nicht brauchen kann.“

„Heute nicht, Mr Potter. Aber in ein paar Tagen. Sagen wir in acht Tagen?“

„Gerne“, antwortete Harry. „Wir treffen uns dann wieder hier.“

Grook nickte und gab Harry zum Abschied die Hand.

Dieser verließ den Laden und machte sich auf, um George und Ron einen Besuch abzustatten.

„Hallo zusammen“, meinte er, als er den leeren Laden betrat.

„Harry“, riefen die beiden, die gerade Ware in die Regale einsortierten. „Was führt dich hierher?“

„Ein voller Magen vom Mittagessen und der Drang, meinen besten Freund und dessen Bruder in ihrem leeren Laden zu besuchen.“

„Lass dich davon nicht täuschen, Harry“, meinte Ron. „Die Kunden kommen in spätestens zehn Minuten. Dann ist der Laden hier wieder voll. Die Pause ist gut für uns, weil wir dann die Regale wieder auffüllen können.“

„Von Hand?“, wollte Harry wissen.

„Ja“, antwortete George. „Denn einige Artikel können nicht magisch bewegt werden. Sie färben ab oder explodieren oder ähnliches. Und da ein bisschen Bewegung gut tut, haben ich und … Fred damals beschlossen, alles von Hand einzuräumen. So sehen wir außerdem gleich, ob Ware beschädigt ist und ausgeräumt werden muss oder im Preis reduziert werden kann.“

Harry verstand. Da Harrys Zeit begrenzt war, konnten sie sich nicht über alles unterhalten, aber George wollte ihn und Ginny mal einladen. Auf eine Tasse heißen Tee.

* * * * *


Die nächsten Tage verbrachte Harry seine Mittagspause damit, ein belegtes Brot zu essen und Bellatrix’ Verlies aufzuräumen. Die Sachen die er noch haben wollte, vor allem das Gold das dort lagerte aber auch paar Schmuckstücke, lagert er in eines seiner anderen Verliese um. Die Sachen, von denen er der festen Überzeugung waren, dass sie Tamara gefallen würden oder ihr Erbe von Narcissa waren, legte er in eine gesonderte Kiste und legte sie ebenfalls in ein anderes Verlies.

Der ganze Rest, etwa achtzig Prozent des Verliesinhaltes, ließ er dort wo es war und traf sich dann mit Grook in seiner Mittagspause, um mit ihm hierher zu kommen.

Grook brachte ein paar Helfer und Experten mit sowie Zwischenhändler, die ebenfalls Läden hatten und zu denen er guten Kontakt hatte. Die Kobolde staunten nicht schlecht über das gut gefüllte Verlies.

„Warum wollen Sie die Sachen eigentlich verkaufen, Mr Potter?“, wollte einer der Kobolde wissen.

„Ich brauche Geld für die Schule“, sagte dieser. „Ich möchte, dass die Schule vom Ministerium unabhängig wird.“

Vereinzelt konnte er die Augen der Kobolde aufblitzen sehen.

„Es ist aber nicht so, dass ich die Sachen unbedingt verkaufen muss und auch nicht zu jeden Preis. Es ist nur so, dass ich die Sachen nicht brauche und sie hier nur unnötig herum liegen. Sie haben für mich keinen ideellen Wert.“

Die Kobolde verstanden. Sie schauten sich nun um und entdeckten Sachen, die sie gerne haben wollten. Viele davon waren von ihren Vätern oder Großvätern hergestellt worden. Bei einigen Dingen wirkte die Magie nur, wenn sie ein Kobold benutzte. Menschen würden diese Magie nie benutzen können. Dessen waren sich die Händler sicher.

Fast alle Sachen konnte Harry verkaufen. Zwar unter Wert, aber dennoch hatte er am Ende genug Geld, um den Fond für die Schule aufzustocken. Das Ministerium war in Zukunft also außen vor, was die Finanzierung betraf.

Den Rest der Gegenstände, gerade mal ein großer Sack voll, räumte Harry einen Tag später in eines seiner anderen Verliese um.

Am Abend sprach er mit Tamara über seinen Kamin, ob sie denn ein Verlies hatte oder ob Draco das Familienverlies zustehen würde.

„Warum fragst du mich das, Harry?“, wollte die junge Hexe wissen.

„Weil ich eines übrig habe. Und wenn du es nicht brauchst oder willst, dann gebe ich es an die Kobolde in Gringotts zurück. Es ist ein sehr gut gesichertes Verlies. Es war das deiner Tante.“

Tamara lief kurzzeitig ein Schauer über ihren Rücken, musste sie doch an Bellatrix denken.

„Heb es auf oder gib es mir, Harry. Ich habe keine spezielles für mich. Zwar gehört Draco das Familienverlies, aber ich habe auch Zugriff darauf und mir steht die Hälfte nach Mamas tot zu.“ Sie sah traurig aus.

„Na, meine kleine“, munterte Harry sie auf. „Nicht traurig sein. Narcissa lebt doch.“

„Noch“, meinte Tamara und nickte. „Gehen wir morgen hin?“, fragte sie.

„Dann muss ich dich ja von der Schule abholen.“

Sie nickte heftig.

„Also gut“, meinte er und erledigte am folgenden Tag die Sache mit dem Verlies.

Tamara sah es sich noch kurz zusammen mit Harry an und war glücklich. Ein kurzer Abstecher im Mungo freute die kleine und als er sie zurück nach Hogwarts brachte, trafen beide auf Luna die Löwin. Sie gingen zusammen in Gryffindors Privatgemächer, welche Tamara zuvor noch nicht gesehen hatte, und schmusten und kuschelten mit Luna noch eine Weile. Dann schliefen sie in den Sesseln ein. Erst als sie am nächsten Morgen durch Kreacher geweckt wurden, merkten beide, wo sie waren. Tamara ließ sich von Kreacher in ihr Zimmer bringen, wo ihre Mitschülerinnen noch schliefen, und Harry kehrte nach Hause zurück, um sich für den Arbeitstag fertig zu machen.


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